Libellensommer ist ein Buch von Antje Babbendererde und vom Verlag Arena.
Die Printversion umfasst 267 Seiten und ist erhältlich für 6,99 Euro
Antje Babendererde, geboren 1963 in Jena, war zunächst als
Arbeitstherapeutin in einem Fachkrankenhaus für Psychiatrie und
Neurologie tätig. Seit 1996 ist sie freiberufliche Autorin mit einem
speziellen Interesse an der Kultur der Indianer. Nach intensiven
USA-Reisen und den Besuchen verschiedener Reservate erschienen von ihr
mehrere Romane für Erwachsene zu diesem Thema, darunter “Wundes Land”
und “Der Walfänger”.
“Der Gesang der Orcas” ist ihr erstes Jugendbuch.
An einer Tankstelle am Highway begegnet Jodie dem jungen Indianer Jay
zum ersten Mal. Keinen Tag später ist sie mit ihm inden undurchdringlichen kanadischen Wäldern unterwegs. Jay nimmt Jodi mit auf eine Reise, dir Leben völlig verändert: Fernab jeder Zivilsation, mitten in der ursprünglichen Natur, verbringen die beiden einen Sommer voller Liebe und Magie. Aber Jodie gehört nicht in die Wildnis und Jay nicht in die Stadt, Jodie steht vor der schwersten Entscheidung ihres Lebens …
Die Protagonistin Jodie ist ein 15 jähriges Mädchen, die ihrer Meinung nach nicht die Hübscheste ist. Jodie liebt Süßigkeiten und darunter besonders Schokolade, welche sich gerne auf ihren Hüften absetzt und daher auch unreine Haut nachsichzieht. Da sie kaum Freunde hat und die Jungs in der Schule kaum für sie interessieren, verliebt sich Jodie in ihren Internet Freund Tim und möchte diesen nach einen Streit der Eltern und Auszug des Vaters besuchen. Was das Mädchen zu diesem Zeitpunkt noch nicht weißt, sie wird in Sudbay nie ankommen und landet eher bei einem Indianerstamm Cree, wo Jodie einen ereignisreichen Sommer verbringt.
Libellensommer ist mein erstes Indianerbuch, welches ich bei einem Gewinnspiel gewonnen habe und nun gelesen. Ich muss sagen, es hat mir gefallen. Auch wenn die Frage im Raum steht, ob ich auch so auf das Buch gestoßen wäre. Das Cover ist in blauen und grünen Pastelltönen gehalten. Was man aber auch noch schön erkennen kann, sind die großen Libellen, die in dem Buch an einem Punkt eine wichtige Rolle spielen werden. Der Schreibstil von Antje Babendererde war sehr angenehm und flüssig, so dass ich am ersten Abend schon die Hälfte des Buches gelesen habe und mein Freund mich für verrückt erklärte. Daran kann man aber auch wieder erkennen, dass mir das Buch von der Handlung und Spannung sehr gefallen hat.
Die Protagonistin Jodie wurde von der Autorin sehr gut beschrieben und man konnte sich in das einsame Mädchen gut hineinversetzen. Ich denke, es geht jedem so, der ein paar Pfunde mehr hat und durch die Süßigkeiten auch noch unreine Haut bekommt. Ob ihre Trotzreaktion wegzulaufen und erstmal bei ihrem Internetfreund Tim unterzukommen – mit dem sie vorher noch nie persönlich gesprochen hat – richtig war, steht auf einem anderen Blatt. Genauso, dass sie mit gerade 15 Jahren durch die Weltgeschichte trampt und dann noch an einen Typen wie Bob gerät, der versucht sie in den Wäldern zu vergewaltigen.
Ihr Glück war zu dem Zeitpunkt, dass der Indianerjunge von der Tankstelle Jay ihren Schrei gehört hatte und entgegen kam. Der Nachteil für Jodie war in diesem Punkt, dass der Nebencharakter keine Zeit hatte um sie wieder in die Stadt zu bringen und dadurch einen ereignisreichen Sommer erlebte. Darunter gehört auch die Zusammenkunft mit wilden Tieren, wie den Bären oder Libellen.
“Dass du vor Bären Angst hast, Hasenfuß, kann ich ja noch verstehen,” sagt er. “Aber warum fürchtest du dich vor Libellen?” (Seite 85)
“Ganz einfach: Ich lasse mich eben nicht gerne stechen.” Jay prustete los und verschluckte sich. “Stechen?” sagte er, nachdem er wieder normal atmen konnte. “Libellen stechen doch nicht.” (Seite 86)
Beim Lesen tauchte die kanadische Wildnis mit der atemberaubenden
Landschaft und all den Tieren vor meinem inneren Auge auf und es war,
als würde ich selbst in einem Kanu über den Windigo-See paddeln.
Aber auch in einem Indianerbuch begegnet man einer Liebesgeschichte und so kam es, dass sich Jodie auf dem Weg ins Camp, ihre Internetliebe Tim vergaß und Gefühle für Jay entwickelte. Die Atmosphäre zwischen den beiden knisterte die ganze Zeit, auch als beide zu spät im Camp ankamen und Jay seinen Bruder Luke an einer Blutvergiftung verlor.
Während der Zeit im Camp war sich Jodie unsicher, ob Jay die gleichen Gefühle empfindet, wie sie. Was sich dann aber rausstellte war, dass er über ihre Nähe sehr erfreut war.
Ich wußte nur eins: Es hatte einen Tag gedauert, mich in ihn zu verlieben, und es würde Jahren dauern, ihn zu vergessen. Denn Jay Maskalunge war niemand, den man so schnell vergaß. (Seite 167)
Meiner Meinung nach ist die Szene zwischen den beiden überhaupt nicht kitschig und wurde von Antje Babendererde gut getroffen.
Was ebenfalls gut getroffen wurde, waren die anderen Bewohner des Camps. Man konnte sich diese ebenfalls gut vorstellen, wie die Protagonistin selbst.
Nachdem Jodie wieder zu Hause war und sich die Wogen mit ihren Eltern waren, fand das Buch ein wunderbares Ende.
Dieses Buch ist suchterzeugend, packend und magisch. Wer etwas über Indianer lesen und in eine andere Welt
eintauchen und sich von der Magie dieses Buches forttragen lassen
möchte, ist mit diesem Buch und sicherlich auch den anderen Büchern von Antje Babendererde gutbedient. Für dieses Buch kann ich nur weiterempfehlen und vergebe
Gewonnen bei Katja Wolke von Katja’s Lesewolke
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